Am 22. November besuchten die Historiakurse des 9. und 10. Jahrgangs die Neulandhalle im Dieksanderkoog in Dithmarschen.
Die Neulandhalle wurde 1935/1936 errichtet. Zur Grundsteinlegung war Adolf Hitler persönlich nach Dithmarschen gereist. Sie war gebaut worden als Kirchenersatz und gesellschaftlicher Mittelpunkt des kurz zuvor neu erschlossenen Koogs, der zur NS-Zeit Adolf-Hitler-Koog, heute Dieksanderkoog heißt.
Beeindruckend zu sehen war, wie die Nationalsozialisten ihre Ideologie geschickt in die Architektur der Neulandhalle umgesetzt haben: Der zentrale Versammlungsraum ist kirchenartig angelegt (dreischiffig, Altar am Kopfende, dahinter ein triptychonartiges Wandgemälde), die christlichen Symbole wurden durch nationalsozialistische ersetzt, z.B. Schwert und Ähren statt Kreuz, Hitlerbüste statt Jesusdarstellung.
Nach dem Krieg wurde in der Neulandhalle zunächst ein Ausflugslokal betrieben. Anfang der 1970er-Jahre wurde sie vom Kirchenkreis Dithmarschen übernommen und als Begegnungsstätte vor allem für Jugendgruppen genutzt. 2011 konnte die Kirche die Neulandhalle finanziell nicht mehr tragen. Sollte sie verkauft oder abgerissen werden? Man entschied sich, das Gebäude zu einem Ort umzugestalten, an dem man sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinandersetzen kann. So wurde die Halle, die weiterhin dem Kirchenkreis Dithmarschen gehört, in den folgenden Jahren zurückgebaut und in einen historischen Lernort umgewandelt, der 2019 eröffnet wurde und seitdem für die Öffentlichkeit zugänglich ist.