Die Moldau oder: Wie klingt Wasser?

Dieser spannenden Frage wollte die Orientierungsstufe auf den Grund gehen. So tauchten alle 5. und 6. Klassen wohl zum ersten Mal ein in die Welt der klassischen Musik. Im Rahmen des Jugendkonzerts am Schleswig-Holsteinischen Landestheater bekamen wir eine schillernde Fontäne geboten mit Auszügen aus Werken von Bedřich Smetana, Nikolai Rimski-Korsakow, Max Bruch, Maurice Ravel und Robert Lillinger. Damit wurde uns eine Weltreise von der Ägäis (Hero und Leander) über die arabische Welt (Sindbad / Scheherezade) und den weiten stürmischen Ozean (Une barque sur l’océan) in die ruhiger wirkenden heimischen Flüsse (Die Moldau) und den Rhein (Die Loreley) eröffnet.

Der Dirigent, Herr Lillinger, stellte seine Moderation unter die Leitfrage: Kann man mit Tönen malen? Er erklärte uns die einzelnen Klänge der Instrumente, die von den Komponisten übereinandergelegt werden, sodass wir die die tiefgründig und verborgen erscheinenden Stimmungen ergründen konnten, die sich unter der erkennbaren Melodie, die der Wasseroberfläche entsprechen sollte, verbergen. Damit wir einen Eindruck bekamen, wie verschieden Wasser klingt, verfolgten wir die Pizzicati und Tremoli der Streicher im Vergleich zu den mächtigen Tönen der Bläser und Celli und Kontrabässe. Auf diese Art und Weise konnte man nachvollziehen, dass man Musik vor seinem inneren Auge in Bilder übersetzen und Bilder in Musik verwandeln kann, sodass sich in unserer Fantasie kleine Szenen und Geschichten abspielen konnten. Am Ende gab es viel Applaus für das Symphonieorchester des Landestheaters mit etwa 50 Musikern und diese abwechslungsreiche Weltreise durch die nassen Elemente der Musik, aber auch die Erkenntnis, dass wir die Hörgewohnheiten unserer Kinder unbedingt schulen und erweitern sollten. Hoffentlich bietet sich auch zukünftig durch den Besuch weiterer Jugendkonzerte die Möglichkeit, neue und für viele Kinder ungewohnte Erfahrungen zu machen, um unseren Horizont zu erweitern!